Wer heutzutage noch an gratis Obstkörben und kostenlosem Kaffee festhält, verliert als attraktiver Arbeitgeber schnell an Wert. Denn in vielen Branchen herrscht aktuell ein Arbeitnehmermarkt. Um qualifizierte Fachkräfte gewinnen zu können, muss längst nicht nur das Gehalt stimmen. Mitarbeiter-Benefits stehen dabei im Fokus und helfen Unternehmen dabei, sich von der Konkurrenz abzuheben. Doch welche Maßnahmen machen tatsächlich Sinn?
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Die Mitarbeitergesundheit im Fokus
Auch das Gesundheitsbewusstsein der Angestellten wächst zunehmend. Ob kostenlose Yoga-Kurse nach Büroschluss, Massagen während der Arbeitszeit oder Vergünstigungen im Fitnessstudio. Sogenannte Health Benefits liegen voll im Trend und zeigen den Mitarbeitern zudem auch eine gewisse Wertschätzung. Wie genau diese Goodies gestaltet werden sollen, hängt stets vom Berufsbild ab. Bauarbeiter beispielsweise werden kein Interesse daran haben, mit den Kollegen nach einem anstrengenden Arbeitstag noch eine Runde joggen zu gehen. Unabhängig vom Berufsbild kann auch die betriebliche Krankenversicherung als Health Benefit angeboten werden. Davon profitieren Unternehmen übrigens gleich doppelt. Denn der bKV Sachbezug muss nicht versteuert werden. Durch den Status als Privatpatient genießen die eigenen Mitarbeiter zudem eine bessere medizinische Versorgung.
Fahrkartenzuschuss und ein E-Bike
Vor allem in der Stadt müssen Unternehmen nicht lange nach einem passenden Mitarbeiter-Goodie suchen. Denn der Fahrkartenzuschuss oder die vollständige Übernahme des jährlichen ÖPNV-Tickets sind in Zeiten von Umweltschutz bei nahezu allen Mitarbeitern gerne gesehen. Zudem sorgt ein kostenloses ÖPNV-Ticket für eine entspannte Parkplatzsituation. Dabei ist natürlich die Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen. Wenn um 17 Uhr Büroschluss ist, der Bus aber nur alle zwei Stunden fährt, werden die Mitarbeiter kaum auf den öffentlichen Verkehr umsteigen. Als Alternative kann dann ein E-Bike-Zuschuss angeboten werden. Einige Unternehmen finanzieren das E-Bike auch. Die Investition wird dann vom Mitarbeiter wie bei einem Kredit zum größten Teil zurückgezahlt. Auch der E-Bike-Zuschuss stößt in der Praxis auf reges Interesse. Denn immer mehr Menschen ersetzen den klassischen Drahtesel durch ein Bike mit Elektromotor.
Umkämpfte Branchen erfordern starke Benefits
Es gibt einige Branchen, in denen sich der Fachkräftemangel besonders bemerkbar macht. Um die eigenen Angestellten im Betrieb halten oder neue Mitarbeiter finden zu können, braucht es ganz besonders starke Benefits. Hier kann beispielsweise die freiwillige sechste Urlaubswoche angeboten werden, wenn Mitbewerber nicht auf dieses Goodie setzen. Auch die Möglichkeit zu Sabbaticals, Home Office und flexiblen Arbeitszeiten werden von den meisten Angestellten besonders gut aufgenommen. So zeigt das Unternehmen, dass es am Puls der Zeit ist und versucht, den Mitarbeitern möglichst viel Freiraum zu lassen. Vor allem das Home Office ist seit der Corona-Pandemie in vielen Jobs zum Standard geworden. Unternehmen sollten also unbedingt eine entsprechende Regelung finden, um diese Möglichkeit anbieten zu können.
Work-Life-Balance oft als wichtigstes Thema
Für viele Arbeitnehmer ist vor allem die Work-Life-Balance von entscheidender Bedeutung. Die meisten Menschen möchten ihren Alltag wieder mehr in den Vordergrund rücken und so wenig Zeit wie möglich am Arbeitsplatz verbringen. Hier gilt es natürlich, die passenden Kompromisse zu führen. Unternehmen müssen natürlich nach wie vor wirtschaftlich geführt werden und auf die Arbeitsleistung der Mitarbeiter pochen. Wie die Work-Life-Balance letzten Endes umgesetzt wird, hängt auch von der Branche ab. Auf dem Bau beispielsweise lässt sich eine Vier-Tage-Woche etablieren, während im Büro auf Home Office oder Gleitzeit gesetzt werden kann. Vor allem für die Gen Z ist die Work-Life-Balance oft besonders wichtig. Mit dem Generationenwechsel im Berufsleben müssen sich Unternehmen bereits jetzt vor den künftigen Ansprüchen ihrer Mitarbeiter wappnen.