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Kündigung in der Probezeit – Muster und wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Kündigung

Kündigung in der Probezeit – Muster und wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Kündigung

Das Wichtigste in Kürze

Kannst Du während der Probezeit selbst kündigen?

Ja, Du kannst in der Probezeit jederzeit selbst kündigen. Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt dabei in der Regel zwei Wochen. Hier erfährst Du mehr dazu…

Ist eine sofortige Kündigung in der Probezeit möglich?

Eine fristlose Kündigung in der Probezeit ist nur unter bestimmten Voraussetzungen, wie zum Beispiel bei einem schwerwiegenden Verstoß des Arbeitgebers, möglich.

Wie formulierst Du Deine Kündigung in der Probezeit?

Eine Kündigung in der Probezeit sollte klar und deutlich sein. Du musst keine ausführlichen Begründungen angeben, aber es ist empfehlenswert, höflich und professionell zu bleiben. Hier findest Du ein Muster für die Kündigung…

In diesem Beitrag geht es um das Thema „Kündigung in der Probezeit“. Anhand unseres Musters für eine Kündigung in der Probezeit zeigen wir Dir, wie Du eine solche korrekt und professionell verfasst.

Warum ist das Thema relevant? In der heutigen Arbeitswelt ist es keine Seltenheit, dass sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber während der Probezeit voneinander trennen. Unser Ratgeber hilft Dir dabei, Deine Kündigung rechtssicher und souverän zu formulieren. Wir beantworten Fragen wie: Was sind die gesetzlichen Grundlagen? Wie schreibe ich ein Kündigungsschreiben? Und welche Tipps und Tricks gibt es, um mögliche Fallstricke zu vermeiden?

Gesetzliche Grundlagen der Kündigung in der Probezeit

Die Probezeit darf in Deutschland maximal sechs Monate betragen

In Deutschland gibt es gesetzliche Regelungen für die Probezeit, die sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber gelten. Die Probezeit ist in § 622 Abs. 3 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) geregelt und darf maximal sechs Monate betragen. Während dieser Zeit besteht eine verkürzte Kündigungsfrist von zwei Wochen. Dabei ist es unerheblich, ob die Kündigung vom Arbeitnehmer oder Arbeitgeber ausgeht.

Diese Regelungen sollen beiden Seiten die Möglichkeit geben, die Zusammenarbeit unkompliziert zu beenden, falls sie nicht den Erwartungen entspricht. Jedoch ist es wichtig, die Kündigung schriftlich einzureichen und auf eine höfliche, professionelle Kommunikation zu achten.

Tipp: Du solltest Dich rechtzeitig über alternative Stellenangebote oder Beschäftigungsmöglichkeiten informieren, um einen reibungslosen beruflichen Übergang zu gewährleisten. So können finanzielle Engpässe und längere Phasen der Arbeitslosigkeit vermieden werden.

Exkurs: Kündigungsfristen in verschiedenen Ländern

Nicht überall sind die Regelungen für die Kündigung in der Probezeit gleich

In anderen Ländern können die gesetzlichen Regelungen für die Kündigung in der Probezeit variieren, was darauf hinweist, dass es wichtig ist, sich über die länderspezifischen Regelungen zu informieren, bevor man eine Kündigung in Erwägung zieht. Zum Beispiel gelten in den USA in den meisten Bundesstaaten das „At-will Employment“-Prinzip, das bedeutet, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber jederzeit und ohne Angabe von Gründen kündigen können. Dies gibt beiden Parteien eine große Flexibilität, kann aber auch zu Unsicherheiten führen.

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In Frankreich hingegen beträgt die Kündigungsfrist in der Probezeit für Arbeitnehmer in der Regel 48 Stunden, während Arbeitgeber eine Frist von zwei Wochen einhalten müssen. Diese Regelung soll Arbeitnehmern einen schnelleren Wechsel ermöglichen, während Arbeitgeber mehr Zeit haben, um eine geeignete Ersatzkraft zu finden.

Großbritannien hat ebenfalls eigene Regelungen für die Kündigung in der Probezeit: Hier beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist für beide Parteien eine Woche. Diese Regelung soll eine faire und ausgewogene Lösung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bieten und verhindern, dass eine Seite im Kündigungsprozess benachteiligt wird.

Das richtige Kündigungsschreiben für die Probezeit

Um Deine Kündigung in der Probezeit korrekt zu formulieren, solltest Du ein paar grundlegende Dinge beachten:

  • Formuliere Dein Kündigungsschreiben schriftlich und unterschreibe es eigenhändig.
  • Gebe das Datum und Deine persönlichen Kontaktdaten an.
  • Richte das Schreiben an die zuständige Person oder Abteilung in Deinem Unternehmen.
  • Erwähne in der Betreffzeile, dass es sich um eine Kündigung handelt.
  • Verwende eine höfliche Anrede und bleibe im gesamten Schreiben professionell.
  • Teile die Kündigung klar und unmissverständlich mit, ohne lange Begründungen. Es genügt, wenn Du angibst, dass Du das Arbeitsverhältnis während der Probezeit beenden möchtest.
  • Nenne das Datum, an dem Deine Kündigung wirksam werden soll, unter Beachtung der gesetzlichen Fristen.
  • Bedanke Dich für die Zusammenarbeit und äußere eventuell Wünsche für die Zukunft.
  • Beende das Schreiben mit einer freundlichen Grußformel und Deiner Unterschrift.

Muster für ein Kündigungsschreiben in der Probezeit

Betreff: Kündigung meines Arbeitsverhältnisses während der Probezeit

Sehr geehrte Frau Mustermann / Sehr geehrter Herr Mustermann,

hiermit kündige ich das zwischen uns bestehende Arbeitsverhältnis fristgemäß zum [Datum] während der Probezeit.

Ich bedanke mich für die Zusammenarbeit und wünsche Ihnen und dem Unternehmen für die Zukunft alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen,

[Deine Unterschrift] [Dein Name]

Besondere Situationen und Tipps für die Kündigung in der Probezeit

Schwangere haben einen besonderen Kündigungsschutz – auch in der Probezeit

In manchen Fällen kann es besondere Umstände geben, die Du bei Deiner Kündigung in der Probezeit beachten solltest:

  • Schwangerschaft: Bist Du schwanger, besteht auch während der Probezeit ein besonderer Kündigungsschutz. Eine Kündigung durch den Arbeitgeber ist in diesem Fall unzulässig.
  • Krankheit: Eine Erkrankung während der Probezeit hat keine Auswirkungen auf die Kündigungsfristen. Dennoch kann eine Kündigung in dieser Situation moralisch schwierig sein. Versuche, offen mit Deinem Arbeitgeber zu kommunizieren und gemeinsam eine Lösung zu finden.
  • Urlaubsanspruch: Vor der Kündigung solltest Du klären, wie es mit Deinem Urlaubsanspruch aussieht. Eventuell kannst Du noch offene Urlaubstage nehmen oder Dir diese auszahlen lassen.

Hinweis: Wenn der Arbeitgeber Dich aufgrund einer Schwangerschaft kündigt, solltest Du unverzüglich rechtlichen Rat einholen, da dies gegen das Mutterschutzgesetz verstößt. Informiere außerdem die zuständige Aufsichtsbehörde, um den Schutz Deiner Rechte als werdende Mutter zu gewährleisten.

Souverän und rechtssicher kündigen in der Probezeit

Eine Kündigung in der Probezeit ist sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber eine heikle Angelegenheit. Um rechtliche und moralische Fallstricke zu vermeiden, solltest Du Dich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den korrekten Vorgehensweisen vertraut machen. Dieser Beitrag hat Dir gezeigt, wie Du Deine Kündigung in der Probezeit rechtssicher und souverän formulieren kannst.

Denke daran, dass offene Kommunikation und Ehrlichkeit auch in dieser Situation entscheidend sind. Versuche, das Gespräch mit Deinem Arbeitgeber zu suchen und gemeinsam eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Wenn Du Dich an die gesetzlichen Vorgaben und die hier vorgestellten Tipps hältst, sollte Deine Kündigung in der Probezeit problemlos verlaufen.

Quellen: