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Rund ums Aufheben: der Aufhebungsvertrag

aufhebungsvertrag

Rund ums Aufheben: der Aufhebungsvertrag

Das Wichtigste in Kürze

Welche Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag?

Eine Aufhebungsvereinbarung kann ihre Vor- und Nachteile haben. Abhängig ist das Deiner eigenen Sitation.

Ist eine Kündigung oder ein Aufhebungsvertrag geeigneter?

Zwischen einer Kündigung und einem Arbeitsvertrag bestehen Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die sich vor- und nachteilig auf Deine Situation auswirken können.

Wann lohnt sich ein Aufhebungsvertrag?

Es kann unterschiedliche Gründe für einen Aufhebungsvertrag geben. Die Basis stellt stets ein einvernehmliches Beendigung des Arbeitsverhältnisses von beiden Seiten dar.

Ein Aufhebungsvertrag kann eine Möglichkeit sein, einfach und effizient das Arbeitsverhältnis zu Deinem Arbeitgeber zu beenden. Innerhalb dieses Prozesses sind jedoch einige Dinge zu beachten. Auch solltest Du Dir gut überlegen, ob ein Aufhebungsvertrag für Dich das Richtige ist. Dieser Beitrag gibt Dir daher einen grundlegenden Überblick zum Thema: Was ist ein Aufhebungsvertrag? Was muss beim Aufsetzen eines solches Vertrages beachtet werden? Welche Vor- und Nachteile bringt er? Weiterhin werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Thema Kündigung geklärt.

Aufhebungsvertrag: Was ist das?

aufhebungsvertrag muster
Aufhebungsvertrag

First things first: Was ist die Bedeutung eines Vertrages dieser Art? Ein Aufhebungsvertrag ist ein Vertrag, mit dem ein Arbeitsverhältnis in beiderseitigem Einvernehmen beendet wird. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Aufhebungsvertrag abgeschlossen werden kann. Zum Beispiel, wenn ein Arbeitnehmer seinen Job kündigen möchte. Oder: Wenn ein Arbeitgeber eine Kündigung ausspricht. Man spricht auch von einer Aufhebungsvereinbarung.

Gründe für einen Aufhebungsvertrag

Bevor Du mit dem Schreiben des Aufhebungsvertrags beginnst, solltest Du Dir über die Gründe im Klaren sein: Warum willst Du einen solchen Vertrag abschließen?

Mögliche Gründe können sein:

  • Wenn Du eine neue Stelle gefunden hast und Deinen aktuellen Job kündigen möchtest. Dann kann ein Aufhebungsvertrag eine gute Lösung sein, um einvernehmlich aus dem Arbeitsverhältnis auszusteigen und eine Abfindung zu erhalten.
  • Haben Du und Dein Arbeitgeber unterschiedliche Vorstellungen und könnt euch nicht einigen? Durch einen Aufhebungsvertrag kann man das Arbeitsverhältnis friedlich beenden und eine Abfindung erhalten.
  • Wenn Dein Arbeitgeber Dich gekündigt hat und Du nicht gegen die Kündigung vorgehen möchtest oder kannst. Dann kann ein Aufhebungsvertrag eine Möglichkeit sein, eine Abfindung zu erhalten. Auch das Arbeitsverhältnis kann man so einvernehmlich beenden.
  • Wenn Du eine schnellere und einfachere Lösung als einen gerichtlichen Prozess bevorzugst, kann ein Aufhebungsvertrag die bessere Wahl sein.

Tipp: Über ein Aufhebungsvertrag sollte sorgfältig nachgedacht werden. Dir sollte die Bedeutung dessen klar sein: Ist es die beste Lösung für die eigene Situation ist? Gegebenenfalls solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Was sollte in einem Aufhebungsvertrag enthalten sein?

Ein Aufhebungsvertrag sollte immer folgende Punkte enthalten:

  • Datum des Vertragsabschlusses
  • Namen und Anschriften von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
  • Beginn und Ende des Arbeitsverhältnisses
  • Die Gründe für die Aufhebung des Arbeitsverhältnisses
  • Die Höhe der Abfindung (sofern zutreffend)
  • Eine Klausel, in der die beiden Parteien sich verpflichten, keine negativen Äußerungen über den anderen zu machen (auch als „Schweigepflicht“ bekannt)
  • Unterschriften von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
aufhebungsvertrag bedeutung
Im Aufhebungsvertrag müssen bestimmte Punkte beachtet werden

Muster eines Aufhebungsvertrages

Ein Muster für eine Aufhebungsvereinbarung kann zum Beispiel wie folgt aussehen:

Sehr geehrte(r) [Name des Arbeitnehmers/Arbeitgebers],

hiermit wird zwischen uns ein Aufhebungsvertrag gemäß den folgenden Bedingungen vereinbart:

  1. Beendigung des Arbeitsverhältnisses: Das Arbeitsverhältnis zwischen [Name des Arbeitnehmers] und [Name des Arbeitgebers] wird auf [Datum] beendet.
  2. Abfindung: Der Arbeitgeber zahlt dem Arbeitnehmer eine Abfindung in Höhe von [Betrag] innerhalb von [Zeitraum] nach Unterzeichnung dieses Vertrags.
  3. Arbeitszeugnis: Der Arbeitgeber wird dem Arbeitnehmer ein qualifiziertes Arbeitszeugnis ausstellen.
  4. Schweigepflicht: Beide Parteien verpflichten sich, über die Gründe und Umstände der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sowie über den Inhalt dieses Aufhebungsvertrags Stillschweigen zu bewahren.
  5. Rechtswirksamkeit: Dieser Vertrag ist rechtswirksam und bindend für beide Parteien, sobald er von beiden unterzeichnet wurde.
  6. Salvatorische Klausel: Sollte eine Bestimmung dieses Vertrags unwirksam sein oder werden, so wird die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen hiervon nicht berührt.

Unterzeichnet von:

[Name des Arbeitnehmers]

[Name des Arbeitgebers]

Datum:

Achtung: Bitte beachte, dass dies nur eine Mustervorlage ist. Es ist wichtig, die Gesetze und Vorschriften des jeweiligen Landes und die individuellen Umstände Deiner Situation zu berücksichtigen, bevor man einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet. Es ist auch ratsam, einen Anwalt oder eine andere Fachperson hinzuzuziehen. So stellt man sicher, dass der Vertrag rechtsgültig ist.

Vorgehen beim Aufsetzen eines Aufhebungsvertrages

aufhebungsvereinbarung
Besprich mit Deinem Arbeitgeber die Aufhebungsvereinbarung

Wenn Du einen Aufhebungsvertrag aufsetzen möchtest, solltest Du folgende Schritte beachten:

  • Sprich mit Deinem Arbeitgeber über Deine Absicht, einen Aufhebungsvertrag abzuschließen. Erkläre ihm die Gründe dafür und besprecht die Details des Vertrags.
  • Erstelle einen Entwurf des Aufhebungsvertrags und sende ihn an Deinen Arbeitgeber. Stelle sicher, dass alle wichtigen Punkte enthalten sind und dass der Vertrag rechtsgültig ist.
  • Prüfe die Rückmeldungen Deines Arbeitgebers sorgfältig und mache gegebenenfalls Änderungen am Entwurf.
  • Sobald ihr euch auf den Inhalt des Vertrags geeinigt habt, unterschreibt ihr den Vertrag und erklärt damit eure Zustimmung zu den vereinbarten Bedingungen.

Hinweis: Einen Aufhebungsvertrag schließt man immer freiwillig ab. Beide Parteien müssen damit einverstanden sein. Es ist auch ratsam, einen Anwalt oder eine andere Fachperson hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass der Vertrag rechtsgültig ist und alle relevanten Gesetze und Vorschriften eingehalten werden.

Aufhebungsvertrag vs. Kündigung

arbeitnehmer
Kündigung und Aufhebungsvertrag geschehen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Eine Kündigung und ein Aufhebungsvertrag sind zwei unterschiedliche Arten, ein Arbeitsverhältnis zu beenden. Beide haben ihre eigenen Vorteile und Nachteile. Daher ist es wichtig, sie voneinander zu unterscheiden, um die beste Lösung für Deine Situation zu finden.

Was ist eine Kündigung?

Eine Kündigung ist eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber oder den Arbeitnehmer. Eine Kündigung kann aus verschiedenen Gründen erfolgen, wie zum Beispiel betriebsbedingten Gründen, personenbedingten Gründen oder auch aus wichtigem Grund. Kündigungen können fristlos oder fristgerecht erfolgen.

Unterschiede

  • Eine Kündigung kann von einer Seite ausgehen, während ein Aufhebungsvertrag immer von beiden Parteien unterzeichnet wird.
  • Während ein Aufhebungsvertrag immer freiwillig und einvernehmlich ist, kann eine Kündigung fristlos oder fristgerecht erfolgen.
  • Eine Kündigung kann negative Auswirkungen auf die Zukunftschancen des Arbeitnehmers haben, während ein Aufhebungsvertrag in der Regel als einvernehmliche Lösung gesehen wird.
  • Während ein Aufhebungsvertrag flexibler gestaltet werden kann, unterliegt eine Kündigung bestimmten gesetzlichen Anforderungen und Fristen.
  • Eine Kündigung kann zu einer Kündigungsschutzklage führen, während ein Aufhebungsvertrag in der Regel eine einvernehmliche und endgültige Beendigung des Arbeitsverhältnisses darstellt.

Vor- und Nachteile eines Aufhebungsvertrages

Vorteile eines Aufhebungsvertrags:

  • Einvernehmliche Beendigung: Ein Aufhebungsvertrag wird von beiden Parteien unterzeichnet, was bedeutet, dass sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber damit einverstanden sind, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Dies kann eine weniger belastende und konfliktfreie Lösung sein als eine Kündigung.
  • Flexibilität: Ein Aufhebungsvertrag kann auf die individuellen Bedürfnisse beider Parteien abgestimmt werden, was bedeutet, dass er flexibler gestaltet werden kann als eine Kündigung, die an gesetzliche Anforderungen und Fristen gebunden ist.
  • Abfindung: Ein Aufhebungsvertrag kann eine Abfindung enthalten, die dem Arbeitnehmer eine finanzielle Unterstützung während der Übergangszeit bietet.
  • Schweigepflicht: Ein Aufhebungsvertrag kann eine Schweigepflicht enthalten, die verhindert, dass negative Äußerungen über den anderen gemacht werden.

Nachteile eines Aufhebungsvertrags

  • Kosten: Der Abschluss eines Aufhebungsvertrags kann mit Kosten verbunden sein, wie zum Beispiel Anwaltskosten oder Kosten für die Vermittlung durch eine Einigungsstelle.
  • Kein Kündigungsschutz: Ein Aufhebungsvertrag bietet keinen Kündigungsschutz, wie es bei einer Kündigung der Fall sein kann. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer in einem Aufhebungsvertrag nicht gegen eine ungerechtfertigte Kündigung vorgehen kann.
  • Mögliche Nachteile für die Zukunft: Ein Aufhebungsvertrag kann möglicherweise negative Auswirkungen auf die Zukunftschancen des Arbeitnehmers haben, insbesondere wenn er als „freiwilliges Ausscheiden“ interpretiert wird.

Zusammenfassend:

Vorteile

Einvernehmlich und konfliktfrei
Flexibel
mögliche finanzielle Unterstützung
Schweigepflicht

Nachteile

Eventuelle Kosten
Kein Kündigungsschutz
Mögliche berufliche Auswirkungen

Schnittpunkt: Arbeitslosengeld

Wenn Du einen Aufhebungsvertrag unterschreibst, gibst Du Deinen Job freiwillig auf. Das bedeutet, dass Du Dich um Arbeitslosengeld bewerben musst, wenn Du arbeitslos wirst.

Arbeitslosengeld

Arbeitslosengeld ist eine finanzielle Unterstützung, die von der Regierung an Arbeitslose ausgezahlt wird, um ihnen zu helfen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, während sie auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle sind. Es wird in der Regel von der Arbeitslosenversicherung finanziert, die über Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanziert wird.

Arbeitslosengeld ist in der Regel an bestimmte Bedingungen geknüpft, wie zum Beispiel die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden in den letzten Monaten oder Jahren und die Dauer der Arbeitslosigkeit. Es gibt auch Unterschiede in der Höhe des Arbeitslosengeldes, die je nach Land und Region variieren können.

Arbeitnehmer, die ihre Arbeitsstelle verlieren, haben normalerweise Anspruch auf Arbeitslosengeld, solange sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel registrierte Arbeitslosigkeit und die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen man keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hat. Zum Beispiel: bei freiwilligem Ausscheiden oder Kündigung aufgrund von Fehlverhalten.

Was solltest Du beachten?

Es gibt einige Dinge, die Du beachten solltest, wenn Du einen Aufhebungsvertrag unterschreibst und Arbeitslosengeld beantragen möchtest:

  • Zunächst einmal solltest Du sicherstellen, dass der Aufhebungsvertrag korrekt ausgefüllt ist und dass er von beiden Parteien unterzeichnet wurde. Du solltest auch sicherstellen, dass der Vertrag nicht gegen geltendes Recht verstößt.
  • Wenn Du Dich um Arbeitslosengeld bewerben möchtest, musst Du dem Arbeitsamt mitteilen, dass Du Deinen Job freiwillig aufgegeben hast.
arbeitslosengeld
Beachte diese Dinge, um Arbeitslosengeld bewilligt zu bekommen

In der Regel wird bei einem Aufhebungsvertrag die Dauer der Anspruchsberechtigung für Arbeitslosengeld reduziert. Du kannst jedoch trotzdem Anspruch auf Arbeitslosengeld haben, wenn Du bestimmte Voraussetzungen erfüllst. Wie zum Beispiel: Wenn der Aufhebungsvertrag aufgrund von betriebsbedingten Gründen geschlossen wurde oder wenn Du nachweist, dass Du alles in Deiner Macht Stehende getan hast, um eine neue Arbeitsstelle zu finden.

Alles Wichtige zum Aufhebungsvertrag auf einen Blick

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Aufhebungsvertrag eine Möglichkeit ist, ein Arbeitsverhältnis einvernehmlich zu beenden. Es ist wichtig, die Gründe für die Aufhebung des Vertrags zu klären, die wichtigsten Punkte in den Vertrag aufzunehmen und sicherzustellen, dass der Vertrag rechtsgültig ist, bevor er unterschrieben wird.

Eine Kündigung und ein Aufhebungsvertrag sind zwei unterschiedliche Arten, ein Arbeitsverhältnis zu beenden. Bevor Du Dich für eine der beiden Möglichkeiten entscheidest, solltest Du sorgfältig die Vor- und Nachteile abwägen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Bedeutung eines Aufhebungsvertrages zu kennen, ist daher sehr wichtig.

FAQ zum Thema: Aufhebungsvertrag

Warum sollte man einen Aufhebungsvertrag statt einer Kündigung einreichen?

Ein Aufhebungsvertrag zeichnet sich im Vergleich zur Kündigung durch eine Vielzahl an Vorteilen aus. Darunter: Er ist eine konfliktfreie und einvernehmliche Lösung beider Seiten, man ist an keine Fristen gebunden, man kann mit einer möglichen finanziellen Unterstützung rechnen und man ist der Schweigepflicht unterlegen.

Wie sagt man seinem Chef, dass man einen Aufhebungsvertrag möchte?

Eine Aufhebungsvereinbarung kann man mündlich erbitten. Ein entsprechenden Schriftstück muss immer folgen – egal, ob digital oder in Print-Format.

Wie lange muss man nach Aufhebungsvertrag noch arbeiten?

Bei einem Aufhebungsvertrag gelten keine Fristen. Er gilt unmittelbar.

Quellen