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Soft Skills – Warum weich wichtig ist

Soft Skills – Warum weich wichtig ist

Das Wichtigste in Kürze

Was versteht man unter Soft Skills?

Mit Soft Skills sind diejenigen Kompetenzen und Fähigkeiten gemeint, die nicht durch formale Ausbildung erworben und nachgewiesen werden.

Was für Soft Skills sollte man haben?

Besonders wichtig sind Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Frustrationstoleranz und analytisches Denken.

Was ist das Wichtige an Soft Skills?

Wenn Hard Skills bestimmen, was jemand macht, bestimmen Soft Skills, wie man es macht. Im Berufsleben können sie daher den entscheidenden Vorteil bedeuten.

In einer immer schneller werdenden und komplexen Arbeitswelt sind Soft Skills besonders wichtig. Unternehmen suchen oft nach Angestellten, die flexibel und anpassungsfähig sind und die in der Lage sind, sich schnell an neue Situationen anzupassen. Soft Skills ermöglichen es, sich an verändernde Anforderungen anzupassen und Probleme zu lösen, die sich daraus ergeben.

Im Folgenden soll es darum gehen, was Soft Skills genau sind, und welche Rolle sie im Bewerbungsverfahren und in der Karriere spielen. Außerdem sollen einige Beispiele für wichtige Soft Skills aufgeführt und genauer erklärt werden. Schließlich wird die Frage behandelt, wie man Soft Skills erwerben und verbessern kann.

Was sind Soft Skills?

Soft Skills sind soziale und persönliche Fähigkeiten, die für den beruflichen Erfolg von großer Bedeutung sind. Sie umfassen Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit, Problemlösung, Führung, Zeitmanagement und Empathie. Im Gegensatz zu Hard Skills, die fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten wie Programmierkenntnisse oder Buchhaltung betreffen, sind Soft Skills nicht durch formale Bildung oder Ausbildung erlernbar.

Soft Skills sind also gewissermaßen „Nebenprodukte“ der persönlichen und beruflichen Entwicklung einer Person. Damit ist gemeint, dass sie „nebenbei“ erworben werden, meist durch Vorgänge, die nicht explizit darauf ausgelegt sind, diese Fähigkeiten zu vermitteln. Es heißt aber nicht, dass sie nebensächlich sind – das Gegenteil ist der Fall!

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Soft Skills lassen sich nur schwer dokumentieren, sind aber umso wichtiger.

Soft Skills sind wichtig für den Arbeitsalltag

Soft Skills sind in fast allen Berufen von großer Bedeutung, da sie dazu beitragen, erfolgreich mit anderen zusammenzuarbeiten und Probleme zu lösen. Sie ermöglichen es einem, effektiv zu kommunizieren, Projekte erfolgreich zu leiten und sich in einem Team einzubringen. Angestellte mit starken Soft Skills werden als positive und produktive Teamplayer angesehen und haben oft bessere Karrierechancen.

Man könnte sagen, dass sie den Unterschied zwischen dem „Was“ und dem „Wie“ ausmachen. Während die Hard Skills bestimmen, was Angestellte für Leistungen erbringen können, hängt von den Soft Skills im Wesentlichen ab, wie sie das tun.

Beispiel: Eine Zuliefererfirma muss regelmäßig Angebote an die Kundschaft verschicken. Dafür muss sie preisgünstiger sein als die Konkurrenz, aber gleichzeitig noch Gewinn erzielen. Eine Person, die Hard Skills im Umgang mit Zahlen hat, kann das perfekte Angebot errechnen. Um den Auftrag zu erhalten, braucht es aber auch kommunikative Soft Skills, um das Angebot passend zu unterbreiten.

Vor allem für Führungskräfte von Bedeutung

Für Führungskräfte sind Soft Skills von besonderer Bedeutung, da sie die Fähigkeiten sind, die es ihnen ermöglichen, erfolgreich zu führen und ihre Teams zu motivieren. Indem Führungskräfte ihre Soft Skills verbessern, sind sie in der Lage, ihre Teams effektiver zu führen, Probleme schneller und erfolgreicher zu lösen und ihre Karrierechancen zu verbessern. Sie können auch besser mit anderen Abteilungen und Geschäftspartnern zusammenarbeiten und die Leistung und Zufriedenheit ihrer Teams steigern.

Diese Soft Skills gibt es

Arten von Soft Skills

Soft Skills lassen sich in vier Kategorien einordnen, nämlich:

  • Sozial
  • Persönlich
  • Kommunikativ
  • Methodisch
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Soft Skills lassen sich in mehrere Untergruppen einteilen.

Soziale Soft Skills

Zu den Sozialen Fähigkeiten gehören all jene, die zum angemessenen Umgang mit anderen Menschen befähigen. Ein offensichtliches Beispiel ist Teamfähigkeit. Niemand arbeitet alleine, und die Einfügung in eine Gruppe, in der Arbeitsprozesse nach bestimmten Gesichtspunkten geregelt sind und die einzelnen Arbeitsschritte aufgeteilt sind, ist unverzichtbar.

Ein weiteres Beispiel für einen Sozialen Soft Skill ist die Delegationsfähigkeit, die gerade für Führungskräfte und alle, die Verantwortung tragen, wichtig ist. Wer in leitender Position ist, oder auch nur für einen einzelnen Prozess die Verantwortung trägt, muss das Gesamtbild im Auge behalten und darf nicht versuchen, alles selber zu machen.

Empathie ist ebenfalls ein Sozialer Soft Skill. Hier geht es darum, sich in Andere hineinzuversetzen und ihre Beweggründe sowie ihre Perspektive auf bestimmte Situationen nachvollziehen zu können. Oft unterscheidet man zwei Stufen der Empathie.

Auf der ersten Stufe ist eine Person in der Lage, zu verstehen, was sie selbst, mit ihren eigenen Motiven und Ideen täte, wenn sie in der Situation einer anderen Person wäre. Auf der zweiten Stufe ist eine Person in der Lage, die Motive und Ideen einer anderen Person zu erkennen und einzuschätzen, wie diese sich in bestimmten Situationen verhalten würde.

Beispiel: A weist B an, kurzfristig eine wichtige Präsentation fertig zu machen. A selbst kann unter Zeitdruck gut arbeiten, während B sehr methodisch und gründlich vorgeht, was unter Stress schwierig ist. A besitzt Empathie der ersten Stufe und sieht sich selbst in der Situation von B. Deswegen hat A keine Bedenken, die Anweisung zu erteilen. Besitzt A darüber hinaus Empathie der zweiten Stufe, kann A nicht nur die Situation, sondern auch B’s Reaktion darauf nachvollziehen und erkennen, dass eine andere Person besser geeignet wäre, die Präsentation kurzfristig zu überarbeiten.

Persönliche Soft Skills

Persönliche Soft Skills sind Charaktereigenschaften, die zum beruflichen Erfolg beitragen. Sie haben damit zu tun, welche Einstellung eine Person zum Beruf und den damit verbundenen Aufgaben und Herausforderungen hat. Ein Beispiel wäre etwa Frustrationstoleranz. Es kann Fehler, Misserfolg und Rückschläge gehören schlicht zum Leben dazu. Entscheidend ist die Frage, wie man damit umgeht. Wer ein dickes Fell entwickelt, hat weniger Schwierigkeiten, eine Sache erneut anzugehen, wenn sie beim ersten Mal schiefgegangen ist.

Neugier und die Fähigkeit, sich für bisher Unbekanntes zu interessieren und begeistern, gehören ebenfalls dazu. „Lebenslanges Lernen“ ist längst nicht mehr nur eine Phrase. Wer sich weiterentwickeln möchte, muss bereit sein, neue Herausforderungen anzugehen. Zudem kann Neugier auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz erhöhen. Wer sich darüber freut, unbekanntes Terrain zu erkunden, wird sich seltener langweilen.

Ein drittes Beispiel wären Motivation und Eigeninitiative. Die Bereitschaft, von sich aus Dinge anzugehen, wird immer gerne gesehen. Wer darauf wartet, eine Aufgabe zugeteilt zu bekommen, wird wahrscheinlich nicht mehr Verantwortung erhalten. Zu diesen Kompetenzen gehört auch ein Sinn dafür, Verbesserungsbedarf zu erkennen und von sich aus auf geeignete Weise vorzuschlagen.

Achtung: Auch wenn Eigeninitiative und die Bereitschaft sich einzubringen, gerne gesehen sind, ist es in jedem Fall wichtig, die Regeln der internen Kommunikation und die etablierten Feedback-Strukturen zu beachten. Dafür braucht es unter Anderem Sozialkompetenz.

Kommunikative Soft Skills

Dahinter verbergen sich alle Eigenschaften, die dazu beitragen, dass jemand sich selbst verständlich machen kann. Dazu gehört auf der basalen Ebene natürlich sprachliche Ausdrucksfähigkeit und die Beherrschung beruflicher Korrespondenz. Umfassende Kommunikative Fähigkeiten gehen aber weit darüber hinaus. Sie beziehen sich nicht nur darauf, dass man sich verständlich machen kann, sondern auch, dass man die eigene Position darstellen und verteidigen kann. Sie umfassen also auch rhetorische Fähigkeiten und Argumentations- und Durchsetzungsvermögen.

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Kommunikations- und Teamfähigkeit sind unverzichtbar.

Kommunikationsfähigkeiten befähigen vor allem dazu, im Geschäftsverkehr mit anderen die Interessen des Unternehmens zu wahren. Wenn etwa die Kundschaft etwas reklamieren will, oder Vertragsverhandlungen geführt werden müssen, sind sie von entscheidendem Vorteil.

Wichtig: Kommunikation geht nie in nur eine Richtung, weshalb die kommunikativen Fähigkeiten auch das richtige Zuhören umfassen.

Methodische Soft Skills

Wie bereits erwähnt, machen Soft Skills den Unterschied zwischen dem „Was“ und dem „Wie“ aus. Dies gilt vor allem bei denen, die in die letzte Gruppe fallen. Die Methodischen Soft Skills beziehen sich darauf, wie eine Person Aufgaben angeht und bearbeitet. Ein Beispiel dafür wäre die Fähigkeit zur selbstständigen Organisation. Wer in der Lage ist, eine vorgegebene Aufgabe eigenständig in einzelne Arbeitsschritte zu zerlegen, und diese strukturiert zu bearbeiten, braucht weniger Anleitung und erhält mehr Verantwortung.

Auch Sorgfalt und Gründlichkeit gehören dazu. Ein Sprichwort sagt, wer eine Sache nicht richtig macht, macht sie zweimal. Daran ist viel Wahres. Oft benötigt die Korrektur eines Fehlers im Nachgang mehr Ressourcen als nötig gewesen wären, um ihn von Anfang an zu vermeiden. Sorgfältige Arbeit zahlt sich also aus.

Ein weiteres Beispiel sind Auffassungsgabe und die Fähigkeit, den Kern eines Problems sofort zu erkennen. Oft besteht die Bewältigung einer Herausforderung zur Hälfte darin, zu erkennen, was eigentlich getan werden muss. Eine gute Auffassungsgabe befähigt dazu, ein Problem exakt zu umreißen und zu erkennen, welche Lösungsschritte im Einzelnen zu unternehmen sind.

Gute Nachricht: Die Beispiele sollten auch deutlich gemacht haben, dass die aufgelisteten Fähigkeiten nicht trennscharf zu unterscheiden sind. So gehen etwa soziale und kommunikative Skills ineinander über. Das ist gut, denn es bedeutet, dass ein Soft Skill selten allein kommt. Wer einen hat, hat meistens auch andere.

Erkennen, trainieren, verbessern

Soft Skills sind also ein entscheidender Faktor im Arbeitsalltag und sollten in keiner Bewerbung fehlen. Das führt zu einer Schwierigkeit. Denn da sie nicht in Prüfungen abgefragt und in Zeugnissen bescheinigt werden, kann es schwierig sein, festzustellen, welche Soft Skills jemand hat.

Erkennen

Eine der einfachsten Methoden ist, sich selbst zu reflektieren und sich bewusst zu machen, welche Fähigkeiten man in der Vergangenheit erfolgreich eingesetzt hat. Einige Fragen, die man sich dabei stellen kann, sind:

  • In welchen Situationen fühlt man sich am wohlsten und am produktivsten?
  • Welche Aufgaben und Projekte haben einem besonders gut gefallen und warum?
  • In welchen Situationen fühlt man sich am sichersten und am besten in der Lage, Entscheidungen zu treffen?
  • Welche Erfolge hat man in der Vergangenheit erzielt und welche Fähigkeiten waren dafür erforderlich?

All dies sind auch Fragen, die im Bewerbungsgespräch gestellt werden können.

Eine weitere Möglichkeit, um herauszufinden, wo die eigenen Stärken liegen, ist die Durchführung von Selbsttests oder die Beantwortung von Fragebögen. Es gibt viele Online-Tests und Ressourcen, die dabei helfen können, die eigenen Fähigkeiten zu identifizieren und zu bewerten. Unternehmen setzen ähnliche Methoden in Assessment Centern ein.

Eine dritte Möglichkeit ist, Feedback von anderen einzuholen. Dies kann aus dem beruflichen, privaten und familiären Umfeld kommen. Man kann sie bitten, einem Feedback zu geben, welche Fähigkeiten und Stärken sie bei einem sehen.

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Durch Feedback aus dem engeren Umfeld lassen sich Stärken erkennen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Soft Skills flexibel und entwicklungsfähig sind. Selbst wenn man sich nicht sicher ist, welche Soft Skills man besitzt, ist es möglich, sie durch Übung und Lernen zu verbessern. Indem man seine Stärken erkennt und seine Schwächen verbessert, kann man sich sowohl beruflich als auch persönlich weiter entwickeln.

Erwerben und verbessern

Wenn es darum geht, sich Soft Skills anzueignen und vorhandene auszubauen, gilt in erster Linie „learning by doing“. Gerade weil diese Fähigkeiten nur schwer durch formales Training zu vermitteln sind, und viele Menschen sie nebenbei erwerben, sind die Möglichkeiten begrenzt, wenn es um theoretische Wissen geht. Dennoch kann es durchaus weiterhelfen, Bücher und Artikel zum Thema zu lesen. Entscheidend ist am Ende aber immer die praktische Umsetzung.

Eine der besten Wege zum Verbessern ist daher Erfahrung. Indem man sich in verschiedenen Situationen ausprobiert und daraus lernt, kann man Fähigkeiten und Stärken erweitern. Um sie zu erwerben, ist es wichtig, sie in der Praxis anzuwenden. Dazu gehört, sich in Meetings und Präsentationen zu engagieren, Feedback zu geben und zu erhalten, sowie Verhandlungen zu führen.

Ehrenamtliche Betätigung ist eine hervorragende Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln . Da die meisten Ehrenämter die Arbeit mit anderen Menschen verlangen, kann man hier vor allem soziale und kommunikative Fähigkeiten erlernen und verbessern.

Eine weitere Möglichkeit sind Fortbildungen und Kurse, die sich auf die Entwicklung von Soft Skills konzentrieren. Diese bieten die Möglichkeit, von erfahrenem Coaching zu lernen und von anderen Teilnehmenden zu profitieren. Lesen und sich weiterzubilden ist auch eine gute Möglichkeit, denn es gibt viele Bücher und Artikel, die sich mit dem Thema befassen und Tipps und Tricks zur Entwicklung dieser Fähigkeiten bieten. Gerade, wenn es darum geht, herauszufinden, welche Stärken man eigentlich hat, kann es hilfreich sein, sich einzulesen.

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Reflexion ist ein wichtiger Bestandteil beim Erwerben von Soft Skills. Es ist wichtig, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um über die eigene Arbeit und Interaktionen mit anderen nachzudenken und zu reflektieren. Dies hilft dabei, zu erkennen, wo man sich verbessern kann und welche Fähigkeiten man entwickeln möchte. Schließlich kann man auch ein Mentoring-Programm ins Auge fassen. Dies ermöglicht es einem, von erfahrenen Bekannten am Arbeitsplatz zu lernen und von deren Fähigkeiten zu profitieren.

Stärken erkennen und gezielt entwickeln

Soft Skills sind soziale und interpersonelle Fähigkeiten, die für den Erfolg im Beruf und im Allgemeinen von großer Bedeutung sind. Sie umfassen Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit, Zeitmanagement, Problemlösung und Empathie. Im Gegensatz zu Hard Skills, die fachliches Wissen und Fähigkeiten repräsentieren, konzentrieren sie sich auf die Art und Weise, wie man mit anderen und in verschiedenen Situationen interagiert.

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Wer die eigenen Stärken kennt, kann sie gezielt ausbauen.

Soft Skills sind für Karriereentwicklung und Arbeitsplatzleistung unerlässlich. Sie helfen dabei, erfolgreich zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, Probleme zu lösen und effektiv zu führen. Sie sind besonders wichtig für Führungskräfte, da sie dazu beitragen, dass Mitarbeiter motiviert und engagiert bleiben. Sie können durch Erfahrung, Fortbildungen, Lesen, praktische Anwendung und Reflexion erworben werden. Ein Mentoring-Programm kann ebenfalls hilfreich sein.

Es ist wichtig, dass die Entwicklung von Soft Skills als laufender Prozess betrachtet wird, der Zeit und Anstrengungen erfordert. Indem man sich aktiv darauf konzentriert, kann man eigene Fähigkeiten und Stärken erweitern und dadurch sowohl beruflich als auch persönlich wachsen.

Quellen

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